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Foto: Sieben junge Personen stehen im Kreis und strecken ihre Hände in der Mitte zusammen
Roman Chazov / Shutterstock.com

Vereine, Verbände, Selbsthilfegruppen

Zahlreiche Vereine, Verbände und Selbsthilfegruppen machen sich stark für Kinder, Jugendliche und Familien.

Spitzenverbände der "freien Wohlfahrtspflege"

Ob Jugendarbeit oder spezielle Problemlagen in den Familien, ob Krankheit oder einfach Hilfestellung im Alltag: Die Palette an Unterstützungsmöglichkeiten ist vielfältig und bunt.

Auch wenn die einzelnen Verbände, Vereine oder Selbsthilfegruppen teilweise sehr unterschiedliche Leitbilder haben: Gemeinsam ist ihnen das Ziel, die Rechte und Interessen von Menschen zu vertreten, die dies benötigen.

Sie bieten Unterstützung in den verschiedensten Lebenslagen an und vertreten die jeweiligen Interessen in der Öffentlichkeit.

"Freie Wohlfahrtspflege" ist die Gesamtheit aller sozialen Hilfen, die auf frei-gemeinnütziger Grundlage und in organisierter Form in Deutschland geleistet werden.

Neben den öffentlichen Trägern erfüllen die freien Träger der Wohlfahrtspflege eine Vielzahl der sozialen Aufgaben des Staats.

Die Dienste und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege bieten ein breites Spektrum von Leistungen, Einrichtungen und Unterstützungsangeboten.

Hauptamtlich tätige qualifizierte Mitarbeiter werden von einer großen Zahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer unterstützt, ohne die diese sozialstaatliche Leistungspalette nicht möglich wäre.

Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege sind durch unterschiedliche weltanschauliche oder religiöse Grundlagen und Zielvorstellungen geprägt.

Sie sind in der Wahrnehmung ihrer sozialen Aufgaben unabhängig und selbstständig.

Freie Träger in diesem Sinne sind neben den Kirchen vor allem die großen Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt (AWO), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Deutscher Caritasverband, Diakonisches Werk, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.

Sie stehen in nahezu allen Lebensbereichen Familien als helfende Partner zur Seite. Hier eine Auswahl der Tätigkeitsbereiche:

  • Angebote für Kinder und Jugendliche durch Bildung, Beratung, Betreuung, Jugendarbeit, Jugendschutz, Erziehungsberatung, Tageseinrichtungen, Hilfen zur Erziehung in und außerhalb der Familie, Kinder- und Jugenderholung, Kuren usw.
  • Hilfen für Schwangere, Mütter, Familien durch Schwangeren- und Eheberatung, Lebensberatung, Mütter- und Erwachsenenbildung, Mütterkuren, Familienerholung, Familienzentren, Treffpunkte für allein Erziehende, Eltern-Kind-Gruppen uswú
  • Hilfen für alte Menschen durch Beratung, Angebote sozialer Begegnung, Altenbildung, Besuchsdienste, Altenwohnheime usw.
  • Hilfen für geistig, körperlich und seelisch behinderte Menschen durch Frühförderung, Sonderkindergärten, Sonderschulen, Haushaltshilfen, Rehabilitationsmaßnahmen, Tagesstätten, Fahrdienste usw.
  • Krankenpflege durch ambulante Dienste, Krankenhäuser, Kurheime usw.
  • Angebote für ausländische Menschen durch Beratung, Sprachkursangebote, Hausaufgabenhilfen, Gruppenangebote, Rechts-und Verfahrensberatung für Flüchtlinge usw.

Genaue Auskünfte über Angebote in Ihrer Nähe erhalten Sie unter Anlaufstellen und Adressen.

Andere Verbände, Organisationen und Vereine

Neben den großen Wohlfahrtsverbänden existieren in Deutschland zahlreiche Organisationen, Verbände und Vereine als freie Träger sozialer Arbeit auf frei-gemeinnütziger Grundlage.

Voraussetzung für die Anerkennung der "Gemeinnützigkeit" ist die fehlende Gewinnerzielungsabsicht. Die Landschaft ist bunt und vielfältig. Die Ziele und Interessen der einzelnen Verbände und Vereine sind höchst unterschiedlich.

Gemeinsam ist allen die Interessenvertretung und Unterstützung ihrer Mitglieder.

Beispiele

  • Ein breites Spektrum der Jugendorganisationen, die im Bayerischen Jugendring zusammengeschlossen sind - wie zum Beispiel der Bund der Katholischen Jugend Deutschlands (BdKJ), die Evangelischen Jugendverbände, die Jugendorganisationen der Arbeiterbewegung und der Naturschutzverbände, verschiedene Pfadfinderorganisationen und viele andere mehr - kümmern sich um Jugendarbeit und die Vertretung der Interessen Jugendlicher.
  • Der Deutsche Kinderschutzbund engagiert sich für die Belange von Kindern und deren Familien.
  • Der Deutsche Familienverband, der Familienbund der Katholiken und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Familienfragen (EAF) setzen sich politisch für Familien ein und verstehen sich als Lobby für Familien.
  • Selbsthilfekoordination Bayern (Seko-Bayern): eine landesweite Einrichtung zur Unterstützung der Selbsthilfe im Sozial- und Gesundheitsbereich. Über eine Bayernkarte können 34 örtlichen Mitgliedseinrichtungen mit ihren jeweiligen Selbsthilfethemen gefunden werden.
  • Unzählige Verbände vertreten die Interessen spezieller Zielgruppen wie zum Beispiel alleinerziehende Mütter und Väter, Pflegeeltern, Mütterzentren und viele mehr.
    Wie z. B. der gemeinnütziger Verein BAmbeKir - Bayerische Alleinerziehende mit behinderten Kindern e.V.
  • Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien finden Sie in den meisten Sportvereinen, die angefangen vom Kinderturnen, Mutter-Kind-Schwimmen oder Familiensport auf die Bedürfnisse von Familien eingehen.

Sie alle suchen Interessierte, die mitmachen und sich engagieren wollen. Die meisten größeren Verbände und Organisationen sind so gegliedert, dass es Ortsgruppen- oder vereine gibt. Wenn Sie also Interesse daran haben, werden Sie sicher vor Ort fündig.

Selbsthilfegruppen

In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen mit vielfältigen Problemen. Die Palette reicht von Krankheit oder Behinderung bis zu den diversen Bürgerinitiativen.

Hier können Erfahrungen mit ebenfalls betroffenen Menschen ausgetauscht werden. Gemeinsam mit anderen können Probleme besser bewältigt und Projekte durchgesetzt werden. Kontakt und Austausch sind eine wertvolle Stütze.

Es tut gut zu hören, dass andere Betroffene mit gleichen oder ähnlichen Problemen kämpfen. Die Gruppe stärkt den Einzelnen. So kann das Gefühl entstehen: "Gemeinsam mit anderen bewältige ich meine Probleme, gemeinsam sind wir stark".

Auch Angehörige haben sich in Gruppen zusammengefunden. Sie sind oft allein mit ihren Fragen und Sorgen. Wie es Familien mit Angehörigen mit beispielsweise Suchtkrankheit oder Behinderung geht, welchen Belastungen sie ausgesetzt sind, wie sie unter der Erkrankung mitleiden - das können am besten Gleichbetroffene verstehen und nachempfinden.

Sind Sie selbst betroffen oder haben Sie Angehörige mit Problemen, haben Sie das Gefühl, Sie brauchen Kontakt zu Gleichbetroffenen: In einer Selbsthilfegruppe werden Sie unterstützt und beraten.

Informationen über Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe erhalten Sie unter Anlaufstellen und Adressen.

Mütterzentren

In Mütterzentren können sich Mütter, Väter und Kinder treffen und austauschen. Hier können Eltern Kontakte knüpfen, Entlastung und Anerkennung finden. Es ist ein Ort der Entspannung, aber auch der gegenseitigen Beratung und Bildung.

Im Mittelpunkt stehen die Interessen und Bedürfnisse der Frauen und Familien.

Die Kinder werden mitgebracht und selbstverständlich mit einbezogen.

Neben Cafébetrieb werden vielfältige Kurse, Beratungen und Gesprächskreise (mit Kinderbetreuung) angeboten. Für viele Mütter ist der Cafébetrieb eine der seltenen Gelegenheiten, ungestört zu plaudern oder bestimmte Themen zu besprechen. Wo kann man schon in Ruhe Gespräche führen, Probleme austauschen und seine Kinder mitnehmen?

Im Mütterzentrum sind die Kinder in der Kinderbetreuung gut aufgehoben. Hier können sie sich nach Herzenslust austoben.

Mütter und Kinder finden Kontakte und schließen Freundschaften. Sie können über ihre Erfahrungen berichten, oft werden wertvolle Tipps ausgetauscht.

Vom Sonntagsfrühstück für allein Erziehende bis zur Zwillings-Zwergerl-Gruppe - die Angebote sind höchst unterschiedlich und orientieren sich an den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen.

Mütterzentren bieten außerdem Gelegenheit, gegen eine Aufwandsentschädigung zum Beispiel im Cafédienst, in der Kinderbetreuung oder Öffentlichkeitsarbeit mitzuarbeiten oder eigene Kurse und Veranstaltungen anzubieten. Dies ist für viele Mütter, insbesondere mit kleineren Kindern, oft die einzige, auf jeden Fall aber eine sehr gute Gelegenheit, vorhandene Kompetenzen einzubringen, sich neue anzueignen und dabei "eigenes" Geld zu verdienen.

Mütterzentren sind von den Müttern und Vätern selbst organisiert und verwaltet. Es gibt sie  mittlerweile in vielen Gemeinden und Städten. Scheuen Sie sich nicht, Kontakt aufzunehmen oder einfach mal vorbeizuschauen.

Auf der Webseite des Landesverband Mütter- und Familienzentren finden Sie eine Liste aller Mütterzentren in Bayern.